Prodigal Digitality – An Efflorescence of Fine Arts in postdigital Architectures
Team: Marjan Colletti, Peter Massin, Galo Moncayo Asan
„Super High-Res Assembly II – An Efflorescence of Fine Arts in postdigital Architectures“ wird sich thematisch auf die exzessive postdigitale Sanierung eines urbanen Bestandskörpers (Trägers) konzentrieren. Das Thema reagiert nicht nur auf ein akutes gestalterisches Ungleichgewicht in der gegenwärtigen Baukultur, sondern wird einen konkreten Vorschlag für ein postdigitales Bekleidungsprinzip erarbeiten. Beziehen kann sich die Bekleidung auf die Fassade oder auch auf andere Bestandsstrukturen. Die disziplinären Grenzen der Architektur auszuweiten, hin zum Gesamtkunstwerk alla Barock und somit zu den fine-arts (arti del disegno) ist Ziel und Experimentierfeld des Prozesses.
So wie die Frühmoderne und ihre Vorreiter auf den „Karneval der Stile“ des Eklektizismus reagierten, muss in der postdigitalen Gegenwart auf die Nachwehen von Funktionalismus, Neuer Sachlichkeit aber auch symbolisch-digitaler Fluidity (white-wash-sponges) reagiert werden. Aus Loos‘ Hoffnung „Bald werden die straßen der städte wie weiße mauern glänzen. Wie Zion, die heilige stadt, die hauptstadt des himmels …“ und den Qualitäten der Schlichtheit, Klarheit und Besonderheit wurde die Tristesse der weißen Wärmedämmverbund-Diktatur. Es gilt also in Reaktion auf diese Realität, das Gleichgewicht zwischen opulenter Bekleidung und schlichter Nacktheit wiederherzustellen.
Postdigitale Mentalität vereint physische Realität mit der digitalen Phantasie. Der digitale Formimperativ weicht digitaler Responsivität, dabei handelt es sich nicht nur um etablierte Prozesse des „Stoffwechsels“ von Digitalität zur Physis oder vice versa, sondern auch um „Das Prinzip der Bekleidung“ . Dies ist die Chance zur prozessualen (partiell virtuellen) Sanierung der nackten Trägerstrukturen, der urbanen Exoskelette. Die Aufgabe der digital crafts(wo)men, die Autoritäten der Architekturavangarde der Gegenwart, ist es aus dem vollen Spektrum der Gestaltung zu schöpfen und die Dichotomisierung der Künste zu überwinden. Digital crafts(wo)men sind Maler:innen, Bildhauer:innen und Architekt:innen.
Students: Johanna Acham, Richard Echner, Sandro Sanin, Claudia Handler, Jennifer Anding , Mario Baio, Johannes Brübach, Jaclyn Debiasi, Sarah Freudenberg, Michael Hollatz, Timo Kästl, Daniel Klaiber, Martin Mangold, Paul Stolz
Literatur:
Loos, Adolf/Glück, Franz: Sämtliche Schriften. Hrsg. v. Franz Glück. 2 Bde, Wien, München: Herold (1962).
Semper, Gottfried: Der Stil der technischen und tektonischen Künste, oder praktische Aesthetik. Bd. 1. Erster Band – Textile Kunst (= Band 1), Frankf. am Main: Verlag für Kunst und Wissenschaft 1860.
Sullivan, Louis H.: A System of Architectural Ornament According with a Philosophy of Man’s Powers, New York: Press of the American institute of architects 1924.
Sandro Sanin



































