Course No.: 848457
Teaching: Volker Flamm, Stefan Holst, Daniel Kiehlmann, Markus Krauss

future oriented energy design – Seminar mit Daniel Kiehlmann / Markus Krauss / Stefan Holst, Transsolar München, und Arch. Volker Flamm, Innsbruck

Entwicklung und Analyse von zukunftsfähigen integralen, d.h. architekturbasierten energetischen Gebäudekonzepten. Heutige Konzepte bewerten wir im Klima von morgen, versorgt mit der Energie von morgen. Wir legen unseren Arbeiten wissenschaftlich prognostizierte Wetterdaten von 2035 und 2060 RCP8.5 (worst case) bzw. RCP2.6 (best case) zugrunde. Und ebenso die Dynamik einer Energieversorgung mit deutlich abnehmenden CO2 Emissionen (z.B. EU roadmap 2050). Frei gewählte Themen (ggf. eigene Entwürfe, Pre-Diploma / Masterarbeiten, aber auch bestehende Projekte / Gebäude sowie generische Themenstellungen) werden untersucht und diskutiert – u.a. mit energetischer Simulation mit TRN Lizard (Rhino/Grasshopper basiert) und anderen Entwicklungs- und Bewertungswerkzeugen. Unabhängig von derzeit gängigen Energiestandards werden zukunftsfähige ganzheitliche Lösungsansätze entwickelt – mit hoher räumlicher Qualität, maximaler Energieeffizienz und weiteren Kriterien, u.a. reduziertem Ressourcen- und Materialeinsatz. Aus der Einbeziehung wissenschaftlicher Klimaprognosen in unsere Betrachtungen ergeben sich deutlich andere Schwerpunkte als im gängigen Energieeffizienten Bauen: die Winter werden kürzer und wärmer. Konzepte gegen sommerliche Überwärmung werden immer wichtiger.

Folgerichtig beschäftigen sich unsere Studierendenprojekte auch mit den Auswirkungen der Klimaerwärmung auf städtische Außenräume. Die Modellierung von Heat Island Effekten für Stadträume legt nahe, dass diese Räume nochmals stärker von Klimaveränderungen betroffen sein werden, als dies die Klimadaten der Vergangenheit und Klimaprognosen der nahen Zukunft abbilden – und damit Gebäudekonzepte in unseren Städten möglicherweise radikaler neu gedacht werden müssen, als sich dies bisher im fachlichen Diskurs zeigt. Der folgerichtige nächste Schritt unserer Untersuchungen wird daher eine Betrachtung von städtischen Innen- und Außenräumen im Zusammenhang sein. Innen und Außen sind nicht mehr von einander zu trennen. Als Individuen und auch als Gesellschaft brauchen wir lebenswerte und nutzbare öffentliche Räume – zu allen Jahreszeiten. In Abstimmung mit der Stadt Innsbruck entwickeln wir hierzu konkrete Vorhaben für Innsbrucker Stadträume, mit dem Ziel einer Umsetzung als Design Build Projekte mit Studierenden in den kommenden Semestern. Es wird also um neue Konzepte im Energy Design, um das Neudenken von Innen- und Außenräumen in Interaktion und Symbiose gehen, um die gesamtheitliche Betrachtung von der Stadtstruktur bis zur Fassadenschichtung. Und möglichst auch um das Herausarbeiten der räumlich architektonischen Potentiale aus diesen sich neu entwickelnden Fragestellungen. Im Zentrum unserer Arbeit steht die räumliche und sinnliche Qualität von Architektur: Räume für Menschen.

LFUonline

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